»Sind das wirklich SILENT OVERDRIVE? Nach dem ersten Hörgenuss von „Disease“ musste ich erst mal daran zweifeln, da ich bereits den Vorgänger „Babylon nation“ gehört hatte und diese beiden Outputs nur schwer miteinander vergleichbar sind. Damals konnte man der Band vorwerfen, etwas ziellos zuwerke gegangen zu sein, zudem hat der unausgereifte Gesang einige Songs unmöglich gemacht. Jetzt aber haben sich die Jungs doch deutlich entwickelt. Genauer gesagt: Sie sind kaum wiederzuerkennen!!!
„Disease“ wartet mit einem guten und klaren Sound auf, der perfekt auf die Musik von SILENT OVERDRIVE zugeschnitten ist. Allein deswegen macht das Hören schon Spaß. Das Schönste aber ist, dass dieses Mal wirklich jeder Song gut ist, Ausfälle gibt es auf der ganzen Linie nicht. Im Ganzen ist das Quintett ein wenig moderner geworden, was zur Folge hat, dass die Gitarren wesentlich fetter daherkommen als früher. Die Riffs versprühen einen relativ unverbrauchten Charakter und lassen eine Menge Spielfreude durchblicken. Über die gesamte Spiellänge der CD schafft es die Band, ihre Songs clever aufzubauen und spannend zu gestalten. Da wird viel gewechselt zwischen Midtempo, Doublebassparts, Uptempo und immer wieder groovigen Einschnitten mit dicken Riffs. Genau so macht moderner Metal richtig Spaß! Auch Sänger Maik hat mehr aus sich herausgeholt. Die cleanen Vocals hat er etwas zurückgenommen, zugunsten seiner recht sauberen Shouts. Nach wie vor fehlt mir zwar da etwas das Charisma in der Stimme,
aber auf „Disease“ hat er trotzdem eine gute Arbeit abgeliefert.
Als Fazit kann man dieses Album nur empfehlen! Hier gibt es keine Trendanbiederei oder Scheuklappenmentalität, sondern einfach nur authentischen Metal mit Herzblut. Der deutsche Underground lebt!!!
Daniel Schmelzeisen - 8,5 von 10 Punkten«