»Mit ihrer neuen 25-minütigen EP "Wake Up Call" hat die bereits 2002 gegründete Neo-Thrash-Formation SILENT OVERDRIVE ein mehr als amtliches Metal-Brett vorgelegt. Was die Heidelberger von anderen deutlich abhebt, ist das unüberhörbare Gespür, sehr gute und abwechslungsreiche Songs zu schreiben die nie die notwendige Härte vermissen lassen. Hier sitzt fast jedes Break, jeder Lead und jede Feinheit an der richtigen Stelle. Keiner der sieben Songs auf "Wake Up Call" fällt im Vergleich zu den anderen ab.
Auch wenn grundsätzlich dem Neo-Thrash zuzuordnen, sitzen SILENT OVERDRIVE stilistisch etwas zwischen den Stühlen. Neben einer Hardcore-Note, die z.B. an Rykers oder Pro-Pain erinnert, blitzen auch immer wieder leichte Death Metal-Einsprengsel und MetalCore-Refrains durch. Da aber auch immer wieder schönes Old School Thrash-Gebolze auftaucht, schlägt der Zeiger glücklicherweise nicht zu stark in Richtung Moderne aus. Bei schnelleren Song-Parts könnten durchaus die Wuppertaler Gourmet-Thrasher Contradiction als Vergleich herhalten.
Die EP ist einwandfrei, dynamisch und druckvoll, aber dreckig genug, um sich vom gleich klingenden MetalCore-Einheitsbrei abzuheben, produziert worden. Anspieltipps: 'Realitiy Bites', 'Wake Up Call' und 'Need To Be'.
In dieser Band steckt noch einiges an Potential! Größere Kritikpunkte gibt es nicht. Aber das Gaspedal gelegentlich mehr bis zum Anschlag durchzutreten und die Eigenständigkeit weiter herauszuarbeiten, sollte helfen, um zu den größeren Namen der Szene aufzuschließen. Weiter so!
(MWM) - 12 von 15 Punkten«