»Mit ihrer EP „Wake Up Call“ melden sich die vier Heidelberger von Silent Overdrive zurück, nachdem sie in den letzten Jahren mit Größen wie Tankard, Samael oder Vader auf Tour waren.
Ganz im Gegensatz zum Bandnamen servieren die Herren lauten und modernen Thrash, mit eindeutiger Affinität zum Hardcore. Elemente der beiden Musikrichtungen finden sich durchgehend. Der Gesang wandert irgendwo zwischen tieferen Growls und fiesen Shouts, was an mancher Stelle fast an „sanfteren“ Death Metal erinnert, aber auch der ein oder andere klare Gesangspart findet sich zwischen den einzelnen Songs. Leider ist die ganze Sache auch relativ schnell vorbei, da es die CD nur auf eine Spielzeit von knappe 25 Minuten bringt, aber gut, es handelt sich ja auch um eine EP und nicht um ein Album.
Die einzelnen Songs sind vor allem auf Schnelligkeit und Härte getrimmt, was für eine gewisse Eintönigkeit sorgt. Freunde von progressivem Klängen und abwechslungsreichen Konzepten sind hier eindeutig fehl am Platze. Dafür strahlen Silent Overdrive eine Energie aus, die nur so zum Kopfschütteln einlädt. Hier einzelne Songs hervorzuheben ist eigentlich sinnfällig, da diese an sich immer ähnlich sind, aber alle dieses energiegeladene Element besitzen, welches dann aber über 25 Minuten andauert!
Für dieses kraft strotzende Machtwerk gibt es von mir drei Igel. Hier liegt eindeutig die Würze in der Kürze. Leider fehlt eine gewisse Variation im Konzept, falls man mal nicht immer nur „auf die Zwölf“ hören möchte.
Fazit: Silent Overdrive bieten gutes Material für Hörer von Hardcore/Metalcore und modernem Thrash Metal. Die Old School-Fraktion und die etwas progressiveren Geister sollten vielleicht eher Abstand halten oder aber den Mut aufbringen einmal über den Tellerrand zu schauen. Es könnte sich lohnen.
Peanut - 3 von 5 Punkten«