»Oh Mann, solche Scheiben können der schreibenden Zunft ganz schön zu schaffen machen. Ist das jetzt Neo Thrash? Ist das Metalcore? Gibt’s da nen Unterschied? Ist Schubladendenken nicht sowieso von gestern?
Alles interessante Fragen, die aber nur vom eigentlichen Job ablenken, der Musik.
Fakt ist, dass Silent Overdrive auf ihrem Full-Lenght Debüt alles andere als altbacken klingen, sondern schön modern um die Ecke kommen.
Schon der Opener „Disease“ legt nach einem ziemlich coolen Intro (fragt mich nicht, aus welchem Film) die Marschrichtung vor. Schnelle Doublebase-Passagen wechseln sich mit höllisch groovenden Parts gekonnt ab, ohne dass der rote Faden verloren geht. Musikalisch klingt das oft nach Pantera oder Machine Head, aber gesanglich geht Maik eher in die Metalcorerichtung. Soll heißen, er brüllt mehr hardcore-like als Flynn oder Anselmo, während er ihnen bei den Clean-Vocals doch ziemlich hinterherhinkt.
Das einzige was doch ziemlich stört, ist die Produktion, die die Vocals doch etwas in den Hintergrund presst. Songs wie „In The Eye Of The Storm“ oder „The Story Ends“ grooven wie Arsch und könnten sich durchaus zum Markenzeichen der Sindelfinger entwickeln. Vor allem die eingestreuten Growls klingen verdammt cool. „Lost Your Belief“ ist auch ne richtig coole Nummer, bei deren melodischem Ohrwurm-Refrain Maik erstmals wirklich Akzente mit seinem Clean-Gesang zu setzen vermag. Hier klingt der gute schon beinahe wie Speed von Soilwork. Bei „Searching Something“ oder „All I Had I Gave“ gilt dasselbe. Was für Hookgranaten!
Mit „Disease“ ist Silent Overdrive ein stimmiges und vor allem richtig gutes Metalalbum gelungen, dem Fans von Pantera oder Soilwork mal ne Chance geben sollten.
Metalhat - 4 von 5 Punkten«